Abschluss der Initialisierungsphase
«Holz-4D@BL»
Nach spannenden 11 Monaten schliessen wir die intensive und aufschlussreiche Initialisierungsphase im November 2021 ergebnisreich ab. Die Arbeiten haben das Ziel verfolgt, eine Situationseinschätzung betreffend Chancen sowie Herausforderungen und Gefahren in einer Transformation der Holzindustrie zu erhalten und mögliche Potentiale und Wege aufzuzeigen.
Aktuelle Situationseinschätzung
Die Empfehlungen bauen auf unterschiedlichen Datenerhebungen auf:
über 20 Interviews und Gespräche mit Fachpersonen und im Thema involvierte Personen
eine selektierte Literaturrecherche mit Fokus Bioökonomie
zwei öffentliche Online-Umfragen für Holzbegeisterte Personen und Holz-Experten
ein intensiver und branchenübergreifender Workshop im Dialog und Austausch mit 11 ExpertInnen
Handlungsbedarf
Die Ergebnisse der Initialisierungsphase zeigen deutlich, welche Herausforderungen auf die Industrie zukommen. Es wird klar, welche Rolle den Waldbesitzern zukünftig zukommen könnte und welche Potentiale in der Ressource Holz schlummern. Auch zeigt sich, welche Rolle die Politik zukünftig vermehrt einnehmen kann und welche Chancen und Gefahren auf sie wartet. Lösungen sind zu suchen und Kräfte für diese Lösungswege und Aufgaben zu aktivieren und fokussieren.
Holz «neu entdecken»
Die Ressource hat grosses Potential «neu entdeckt zu werden». Das Momentum ist klar ein Schlüsselfaktor. Der Klimawandel und dessen Auswirkungen werden die Ressource Holz fordern, den Wald verändern und Mengen bereitstellen, die nicht nur zu Energie transformiert werden sollten.
Holz ist mehr als «Holz»
Erkenntnisse aus der Initialisierungs-Phase
Aus der Initialisierungsphase «Holz-4D@BL» zeichnet sich ab, dass es der Schweiz an heimischem Holz auf dem Markt fehlt, nicht aber im Wald oder am Wegrand.
Das Material Holz vereint naturgegebene mit technischen Eigenschaften, die derzeit ungenutzt bleiben.
Natürliche, endliche Ressourcen wie Erdöl, Kohle oder Metall können durch den bio-basierten Rohstoff nachhaltig substituiert werden.
Die Wertschöpfungskette vom Wald bis zu den vielfältigen Holzprodukten und holzbasierten Materialien weist zahlreiche Alleinstellungsmerkmale für eine energie- und kohlenstoffeffiziente Wirtschaftsweise auf.
Wird der Kreislauf «Wald-Forst-Holz-Forschung-Industrie» enger zusammengebracht, kann die Herstellung von neuen bio-basierten Holzprodukten möglich werden.
Herausforderungen und Handlungsfelder in der Zukunft
Innovation & Transfer
Innovationen im Holzbau fordern ein Umdenken hin zu einer Formfreien «Ressource Holz»
Neue Technologien ermöglichen die Weiterentwicklung der Formgebung von Holz (bspw. chemische Zerlegung in Zellstoffe für die Verwendung als Kunststoffersatz)
Forschungen und Wissenschaft können enger verzahnt werden (Transfer)
Bioökonomie
Eine holzbasierte Bioökonomie birgt grosses Potential für Gesellschaft und Industrie
Die Preisdifferenz wird verstanden und zu einem gewissen Grad akzeptiert
Der Kreislauf erfordert eine hohe Aufmerksamkeit und Integration, Sichtbarkeit sowie eine koordinative Steuerung
Koordination und Netzwerk
Die bestehenden Netze und Partnerschaften reichen nicht aus, das Silodenken ist aufzubrechen
Es ist mehr als eine Verbundsaufgabe und der Zusammenschluss von unterschiedlichen Politiken von Umwelt bis Energie und Wald bis Forschung
Ein Netzwerk mit unterschiedlichen Akteuren aus Wissenschaft, Forschung, Industrie, Wirtschaft, Politik und Verbänden erscheint als Schlüssel für den Erfolg, um integral eine Wirkung zu entfalten
Gemeinsame Ziele, Absichten und eine Vision sind gefordert
Bewusstsein Ressource Holz
Das Bewusstsein für Holz als unsere eigene natürlich nachwachsende Zukunfts-Ressource soll verstanden, akzeptiert und breit implementiert werden
Die breite Öffentlichkeit und der Konsument bilden den Schlüssel, sie gilt es über das Potential und die Möglichkeiten von Holz aufzuklären
Holz kann eine «Selbstverständlichkeit» sein, sei das bei Bau-, Branchen- oder Materialfragen
Ein Blick in die Zukunft
«Holz-4D»
Bei Entscheidungen und Investitionen kann Holz bei allen Anwendungen die erste Wahl sein, wenn die Ressource Holz verfügbar, die Industrie fit und die Verarbeitung innovativ sind.
Diese Erkenntnisse bilden die Basis für die Empfehlungen, die noch im Jahr 2021 an den Regierungsrat übergeben werden, um daraus im Sinne der Langfristplanung des Kantons Basel-Landschaft einen Beitrag für die Zukunft Holz im Baselland und darüber hinaus zu leisten.